MotoGP Sepang 2024: Bagnaia und Martin in eigener Welt

Es hätte ein unglaubliches Wochenende in Valencia werden können - dort wo schon viele Weltmeisterschaften der MotoGP entschieden wurden. Doch aufgrund der furchtbaren Unwetter, die unzählige Leben kosteten, findet das Finale der Meisterschaft nun in Barcelona statt. Zu gross ist der Schaden, dass man es moralisch vertreten könnte, eine grosse Party inmitten eines Katastrophengebiets zu feiern. Entsprechend stark auch die Geste der WM-Konkurrenten Martin und Bagnaia, die mit der Valencia Flagge ihr Mitgefühl ausdrücken. Ein Bild, das im gesamten Fahrerlager beobachtet werden konnte.

Im Samstag-Sprint von Sepang konnte Jorge Martin den Sieg für sich beanspruchen, während Francesco Bagnaia in der Verfolgung den Boden verlor und stürzte. Dieser Fehler kostete den Ducati-Piloten wertvolle Punkte, was den Abstand zwischen ihm und dem WM-Führenden Martin auf 29 Punkte vergrösserte. Mit diesem Erfolg festigte Martin seine Führung, während Bagnaia nun zunehmend unter Druck steht.

Marc Marquez, der ebenfalls eine starke Leistung zeigte, sicherte sich den zweiten Platz und verwies Enea Bastianini auf Rang drei. Die Bedingungen im Sprint waren herausfordernd: Kurz vor dem Start setzte leichter Regen ein, doch die Fahrer entschieden sich, mit Slicks zu starten. Martin gelang ein exzellenter Start und konnte Bagnaia gleich in der ersten Kurve überholen.

Bagnaia setzte Martin zu, doch in Runde 3 kam es zum folgenschweren Sturz in Kurve 9. Martin übernahm daraufhin die Kontrolle über das Rennen und liess sich den Sieg nicht mehr nehmen. Hinter ihm kämpften Marquez und Bastianini um die weiteren Podestplätze. Fabio Quartararo zeigte eine solide Leistung und beendete das Rennen als Fünfter, was sein bestes Ergebnis der Saison egalisierte.

Am Sonntag gelang Bagnaia im Hauptrennen von Sepang ein beeindruckendes Comeback. Nach dem unglücklichen Aus im Sprint konnte er sich im Hauptrennen souverän behaupten und setzte sich gegen seinen Hauptkonkurrenten Jorge Martin durch. Mit diesem Sieg schmälerte er den Punktevorsprung von Martin auf 24 Zähler und hielt seine Titelchancen am Leben.

Das Rennen begann dramatisch: Schon in der zweiten Kurve kam es zu einem Massencrash. Jack Millier, Fabio Quartararo und Brad Binder waren betroffen und das Rennen wurde kurz darauf mit einer roten Flagge unterbrochen. Glücklicherweise verletzte sich niemand bei dem Crash, der als "Rennunfall" eingestuft wurde. Nach einer 20-minütigen Pause wurde das Rennen über 19 Runden neu gestartet.

Bagnaia dominierte den Restart und setzte sich in der ersten Kurve an die Spitze. In den ersten Runden entwickelte sich ein hartes Duell mit Martin, bei dem beide Fahrer mehrmals die Führung wechselten. Wie oft? 13 mal in nur drei Runden! Nach einem kleinen Fehler konnte sich Bagnaia jedoch absetzen und baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Marc Marquez, der gut mithalten konnte, musste das Rennen nach einem Sturz beenden, was Enea Bastianini den dritten Platz sicherte.

In den Schlussrunden machte Martin noch einmal Druck, doch ein Verbremser zwang ihn, sich mit dem zweiten Platz zufriedenzugeben. Die endgültige WM-Entscheidung wird somit erst beim Saisonfinale in Barcelona fallen.