Romaniacs 2012 - Tag 3

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Jarvis fährt an der Spitze ein einsames Rennen , Birch und Letti machen den zweiten Platz unter sich aus
Red Bull Romaniacs 2012 - Tag 3
 

Alles oder Nichts

Am Offroad Tag 3 schlägt die Red Bull Romaniacs mit 19.000 Höhenmetern und Vollgaspassagen erbarmungslos zu; Jarvis fährt an der Spitze ein einsames Rennen, Birch und Letti machen den zweiten Platz unter sich aus
Der vorletzte Tag der 2012er Red Bull Romaniacs begann um 5.55 Uhr am Morgen bei frostigen Temperaturen. Die wärmende Sonne schien in diesem Tal unerreichbar fern zu sein. Die von den vorangegangen Strapazen völlig erschöpften Fahrer warteten frierend auf ihren Start. Während die Teilnehmer des Rennens noch darüber nachdachten, wie sie den Tag überstehen und am schnellsten ihren Rhythmus finden, nahm der Plan von Trackmanager Klaus Sorensen langsam Gestalt an. Er hat sich nichts weniger vorgenommen, als die Welt-­Elite des Hard-­ Enduro an ihre Grenzen zu bringen. Dabei spielten 19.000 zu fahrende Höhenmeter, verpackt in die wunderschöne Landschaft Rumäniens, perfektes Wetter und flüssige Vollgas-­Abschnitte eine wesentliche Rolle. Die Autobahn A8 und die Steilauffahrt Please no Rain, die allein 1.000 Höhenmeter misst, waren die Highlights des Tages.

Mit einer einzigen Ausnahme funktionierte der Plan, alle Fahrer an ihre Grenzen zu bringen und die Spreu vom Weizen zu trennen, hervorragend. Die meisten Fahrer kamen völlig fertig, aber doch irgendwie glücklich... ins Ziel. Graham Jarvis jedoch fuhr durch die Sektionen wie ein Chef-­Chirurg durchs kranke Fleisch und störte die Teams an den Kontrollpunkten bei ihren wohlverdienten Pausen, wenn er regelmässig 15 Minuten vor der geschätzten Mindest-­Fahrzeit viel zu früh dort auftauchte. So reiste er dann auch mehr oder weniger allein durch die Karpaten und bis auf zwei Hobby-­Fahrer, die ihm einmal über den Weg fuhren, hatte er keinerlei Ablenkung bzw. Gesellschaft. Andreas "Letti" Lettenbichler, der einen weiteren Tag in Top-­Form ablieferte, versuchte sein Bestes, um aufzuschliessen und Jarvis etwas Gesellschaft zu leisten, doch nach einem Kupplungsschaden war daran nicht mehr zu denken. Letti verlor damit wertvolle 20 Minuten und musste sich mit einem dritten Platz zufrieden geben. Letti: Ich setze mich nicht unter Druck und wichtiger als die Wertung ist mir im Moment die Freude am Fahren, d.h. ich habe richtig Spass da draussen und bin einfach nur dankbar, dass es so gut läuft! Mit etwas Glück komme ich aber auch gern aufs Podium!

Der zweite Platz wurde Letti von Chris Birch abgejagt, der nach seinem Tal der Tränen vom Vortag schon nicht mehr zu den Favoriten gehörte. Mit einem wahrscheinlich gebrochen Fuss lief er heute trotzdem wieder zu Top-­Form auf und fuhr eine spektakuläre Aufholjagd vom siebten auf den zweiten Platz. Der folgende Dialog zwischen Darryl Curtis und ihm veranschaulicht die Einstellung der beiden Fahrer. Curtis, der mit einer Bronchitis hustete wie ein alter Raucher: Ich bekomme keine Luft! Chris: stell Dich nicht so an, Du bist nur etwas heiser... Red Bull Romaniacs 2012 - Tag 3
Darryl: Chris, komm schon, der Fuss ist nur verstaucht, aufgeben ist keine Option!

Eine Einstellung die auch Jonny Walker heute dringend brauchte: das Wunderkind kam im Gegensatz zu gestern rechtzeitig aus dem Bett und war sehr gut unterwegs, verletzte sich dann aber bei einem Sturz die Schulter. Trotzdem fuhr er wie ein alter Red Bull Romaniacs Hase ein bemerkenswert schnelles Rennen und kam als sechster ins Ziel. Hilfreich war dabei auch die strategische Allianz mit Xavi Galindo und Melcior Faja. Die Dreiergruppe war fast den gesamten Tag gemeinsam unterwegs und wechselte sich dabei beim Navigieren ab. Faja wurde Vierter und Galindo Fünfter.

Klaus Sorensen: "Jarvis ist von einem anderen Stern. Die besten Fahrer trafen wie geplant ca. 15 Minuten nach der geschätzten Mindestzeit ein, Jarvis ganze 15 Minuten davor und konnte so einen dreissigminütigen Vorsprung ins Ziel bringen. Martin "Freijn" Freinademetz bestätigte erneut, dass nur das perfekte Wetter eine Unterbietung der Mindestzeit möglich macht. Bei der Planung der Strecke muss eben auch mit Regen gerechnet werden. Hätte es heute geregnet, wären ca. 50% des Fahrerfeldes ausgeschieden.
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Fotos: RedBull
Text: RedBull

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Bericht vom 19.06.2012 | 2.477 Aufrufe

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