Zontes 368G 2025 - Adventure Roller mit Dashcam im Test

Viel Ausstattung im Adventure-Roller Paket

Mit dem neuen Zontes 368G will der chinesische Hersteller nicht nur den europäischen Markt aufmischen, sondern auch zeigen, dass moderne Roller-Technik nicht nur den grossen Namen vorbehalten ist. Kann der Adventure-Roller im Alltag überzeugen?

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Alles begann 2017 mit dem Honda X-ADV, heute sind sie voll im Trend: Die Offroad-Roller. In einer Welt, in der Motorräder auf Crossover-Konzepte setzen, zeigen auch Roller dass man Outside-the-box denken kann. Viele Hersteller bieten inzwischen offroad-inspirierte Roller an, die vor allem in den südlichen Ländern wie Spanien und Italien hohe Absatzzahlen erreichen. Zontes will mit dem robust wirkenden 368G nun auch ein Stück vom Kuchen.

Kompakter Komfort: Sitzposition & Ergonomie

Der optisch ausladende Zontes 368G überrascht mit einer kompakten, aber bequemen Sitzposition. Besonders auffällig: Der Lenker ist relativ hoch montiert, während die Sitzhöhe mit 795 mm eher niedrig ausfällt - das ergibt eine aufrechte Sitzposition, bei der die Arme leicht nach oben gestreckt werden. Die Rückenlehne des Fahrersitzes ist leider nicht verstellbar, dafür bieten die grosszügigen Trittbretter viel Platz und die Möglichkeit, die Beine auch mal auszustrecken. Für den Sozius ist dank grossflächigem Sitzpolster genügend Platz.

Beim Windschutz zeigt sich ein gemischtes Bild: An den Beinen bleibt man weitgehend ungeschützt, hier ist die Verkleidung relativ schmal. Dafür ist ein höhenverstellbares Windschild serienmässig verbaut. Es sorgt einmal korrekt eingestellt für spürbare Entlastung im Oberkörperbereich. Die Verstellung selbst erfolgt allerdings über zwei manuelle Drehgriffe, was nur im Stand möglich ist und etwas umständlich wirkt. Eine einfache Einhandverstellung wäre hier zeitgemässer.

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Viel Platz an Bord: Staufach & Ablagen des Zontes 368G

Ein echter Pluspunkt im Alltag ist das grosse Staufach unter der Sitzbank, das laut Hersteller Platz für zwei Helme bietet. Allerdings gilt wie immer: Je nach Helmtyp (Jet, Integral, Touring) kann die Passform variieren - ein kurzer Test beim Händler wird empfohlen. Zusätzlich gibt es ein Handschuhfach vorne, das sich nicht fix versperren lässt, aber durch den relativ versteckten Öffnungsknopf etwas vor neugierigen Fingern schützt - praktisch für kleinere Alltagsgegenstände.

Cockpit & Connectivity sollen am ADV-Roller überzeugen

Zontes stattet den 368G mit einem grossen TFT-Farbdisplay aus, das verschiedene Layouts zur Auswahl bietet - je nach Geschmack und Informationsbedarf. Die Anzeige ist gut ablesbar, modern gestaltet und bietet viele Infos auf einen Blick. Auch ein Reifendruckkontrollsystem inklusive Temperaturanzeige ist serienmässig mit an Bord.

Darüber hinaus sind Connectivity-Funktionen wie App-Integration und Smartphone-Anbindung grundsätzlich vorhanden. In unserem Test funktionierte die Zontes-App allerdings noch nicht auf dem deutschsprachigen Markt, sodass wir diese Features bislang nicht erproben konnten.

Motor & Variomatik überzeugen im Test

Herzstück des Rollers ist ein flüssigkeitsgekühlter Einzylinder-Viertaktmotor mit 368 cm³, der 38,7 PS bei 7.500 U/min leistet und 40 Nm Drehmoment bei 6.000 U/min entwickelt. Bereits beim Anfahren überzeugt der Zontes mit einem sehr direkten Ansprechverhalten - die Variomatik reagiert ohne spürbaren Gummibandeffekt, was ihn gerade im dichten Stadtverkehr spritzig und reaktionsfreudig macht. Auch auf der Landstrasse sind noch genügend Leistungsreserven vorhanden um entspannt im Verkehr mitzufliessen. Bis Autobahngeschwindigkeiten erreicht sind, braucht es ein wenig Geduld, aber kurze Etappen sind problemlos machbar.

Weniger überzeugend: Spürbare Vibrationen, die während der Fahrt durch den Roller gehen und das ansonsten harmonische Gesamtbild leicht trüben. Der Zontes bietet zudem zwei Fahrmodi: Eco und Sport. Während der Sport-Modus das direkte Ansprechverhalten betont und das Standard-Setting ist, senkt Eco die Drehzahl bei konstanter Fahrt, um Kraftstoff zu sparen. Der Wechsel zwischen den Modi funktioniert unkompliziert und ist auch während der Fahrt möglich.

Fahrwerk, Bremsen & Ausstattung

Das Fahrwerk setzt vorne auf eine Upside-Down-Telegabel, hinten kommt eine klassische Triebsatzschwinge mit Stereofederbein zum Einsatz - beide voll einstellbar. Gebremst wird mit Scheibenbremsen vorne und hinten, unterstützt durch ABS. Das Fahrverhalten ist solide und unauffällig - passend zur komfortablen GT-Ausrichtung. Zur Ausstattung zählen ausserdem LED-Scheinwerfer, hinterleuchtete Bedienelemente und serienmässige Griffheizung - in dieser Klasse nicht selbstverständlich.

Fahrwerk voll einstellbar und vernünftige Bremsen - das passt!
Fahrwerk voll einstellbar und vernünftige Bremsen - das passt!

An der Bedienung gibt es Verbesserungspotential

Leider typisch für Zontes: Die Bedienlogik unterscheidet sich etwas von anderen Herstellern. Der Start passiert dank Keyless-System intuitiv und einfach. Zum Abschalten muss man jedoch zuerst den Kill-Switch betätigen, oder den Seitenständer ausklappen, um den Motor zu stoppen. Erst dann kann man das Fahrzeug über den Hauptschalter ausschalten. Ebenfalls etwas unglücklich: Die serienmässigen Nebelleuchten lassen sich zwar über den linken Lenkerblock aktivieren und deaktiveren, jedoch gibt es keine Rückmeldung im Display, ob sie gerade eingeschaltet sind. Gerade bei ab Werk verbautem Zubehör wäre hier eine einfache Anzeige wünschenswert.

Highlight: Integrierte Dashcams

Ein echtes Alleinstellungsmerkmal in dieser Klasse sind die integrierten Dashcams vorne und hinten. Sie lassen sich einmalig aktivieren und nehmen anschliessend bei jeder Fahrt automatisch auf. Die Daten im 1-Minuten-Format werden am internen Speicher zwischengelagert und lassen sich auch am TFT-Display abspielen. Weiters sollen sich die Clips über die Zontes-App verwalten lassen - diese konnte im Test zwar heruntergeladen, aber noch nicht erfolgreich mit dem Fahrzeug verbunden werden. Zum aktuellen Zeitpunkt (Anfang April 2025) gibt es hier leider noch Probleme am deutschsprachigen Markt, wie uns in einer Anfrage an Zontes erklärt wird. Ein spannendes Feature, das bei voller Funktionalität einen echten Mehrwert bietet - etwa bei Unfällen oder für den Fahralltag in der Stadt.

Zwischen den Scheinwerfern integriert: Die Dashcam.
Zwischen den Scheinwerfern integriert: Die Dashcam.

FAQ zum Zontes 368G

Ist der Zontes 368G für Anfänger geeignet?

Der Zontes 368G eignet sich für Anfänger mit A2-Führerschein. Mit seinem 368-ccm-Einzylinder, 38,7 PS und einer gut abgestimmten Variomatik bietet er eine direkte, aber kontrollierbare Kraftentfaltung. Das Handling ist neutral, die Sitzhöhe moderat. Für Einsteiger mit grundlegendem Fahrgefühl ist er eine solide Wahl.

Welche Reichweite hat der Zontes 368G mit einer Tankfüllung?

Mit einem Tankvolumen von 17,5 Litern und einem kombinierten Verbrauch von etwa 3,5 l/100 km kommt der Zontes 368G auf eine Reichweite von rund 500 Kilometern. Je nach Fahrweise und Einsatzgebiet (z. B. Stadtverkehr oder Überland) kann die Reichweite leicht variieren.

Wie gut eignet sich der Zontes 368G für den Stadtverkehr?

Im Stadtverkehr spielt der Zontes 368G seine Stärken voll aus. Die Variomatik spricht sehr direkt an, der Roller beschleunigt flott und kontrolliert. Das grosse TFT-Display, die automatische Dashcam-Aufnahme sowie die Sitzergonomie machen ihn zum idealen Begleiter im urbanen Alltag.

Wie komfortabel ist der Zontes 368G auf Langstrecken?

Die aufrechte Sitzposition, das grosszügige Platzangebot und die Griffheizung machen den Zontes 368G komfortabel für längere Strecken. Das Fahrwerk bietet ausreichend Komfort, jedoch können die spürbaren Vibrationen und der eingeschränkte Windschutz an den Beinen auf Dauer störend wirken.

Welche elektronischen Fahrhilfen bietet der Zontes 368G?

Der Zontes 368G verfügt über ABS, eine abschaltbare Traktionskontrolle, ein Reifendruckkontrollsystem, zwei Fahrmodi (Eco und Sport), ein TFT-Display mit vier Layouts sowie eine integrierte Front- und Rückfahrkamera mit automatischer Aufnahme. Connectivity-Funktionen sind vorhanden, funktionierten im Test jedoch noch nicht zuverlässig.

Wie schwer ist der Zontes 368G fahrfertig (mit vollem Tank)?

Der fahrfertige Zontes 368G bringt und vollem Tank 212 Kilogramm (gemessen) auf die Waage. In Kombination mit dem tiefen Schwerpunkt und der bequemen Sitzhöhe bleibt er dennoch gut beherrschbar.

Erfahrungen mit Lenz Heizbekleidung für Motorradfahrer

Zum Zeitpunkt des Tests stehen die Uhren bereits auf Sommerzeit und meine Allergikernase macht mir klar, dass der Frühling eingeleutet ist. Dennoch liegen die morgendlichen Temperaturen im einstelligen Bereich, was selbst auf einem Roller schnell spürbar wird. Umso dankbarer bin ich über die Möglichkeit, auch die Lenz Heizwäsche für Motorradfahrer testen zu dürfen. Mit einem modularen Akkusystem ausgestattet hielten mich die anliegende Heizweste, sowie die Heat Glove 1.0 Finger Cap Moto/Scooter angenehm warm. Premiumgefühl kommt nicht nur bei der Verarbeitung auf, sondern auch bei der Bedienung der Heizstufen via der Lenz Heat App, mit der ich unkompliziert die gewünschte Heizstufe per Handy steuern konnte. Eine echte Empfehlung für alle, die auch bei niedrigen Temperaturen nicht auf das Zweirad verzichten möchten - oder sich schon jetzt für die nächste Weihnachtsmarkt-Saison rüsten wollen. Hier findet ihr alle Produkte: Beheizte Produkte von Lenz.

Zontes 368G 2025 Preis

Der neuen 368G ist bereits bei der ersten Händlern verfügbar und wird zu folgenden Preisen gehandelt:

  • Deutschland: 6.679 Euro
  • Österreich: 6.790 Euro
  • Schweiz: 6.590 CHF

Alle Angebote und aktuelle Preise findet ihr hier: Zontes 368G kaufen.

Fazit: Zontes 368G 2025

Der Zontes 368G überzeugt mit kraftvollem Motor, direkter Variomatik und umfangreicher Serienausstattung – darunter Dashcams, TFT-Display und Reifendruckkontrolle. Im Alltag zeigt er sich komfortabel und modern, nur bei Details wie Vibrationen, der App-Integration und der umständlichen Windschild-Verstellung gibt es Luft nach oben. Insgesamt ein preislich attraktiver GT-Roller mit eigenem Charakter – vor allem für Technikfans und Stadtpendler, die auch gerne mal eine Schotterstrasse mitnehmen.


  • Kraftvoller Motor mit direkter Gasannahme
  • Kein Gummibandeffekt bei der Variomatik
  • Grosses TFT-Farbdisplay
  • Serienmässige Dashcams vorne & hinten
  • Reifendruckkontrollsystem an Bord
  • Grosses Helmfach für zwei Helme (abhängig von Helmgrösse)
  • Handschuhfach mit verstecktem Öffnungsknopf
  • Nebelscheinwerfer und Griffheizung serienmässig
  • Verstellung des Windschilds nur umständlich und im Stand möglich
  • Keine Anzeige im Display für aktivierte Nebelleuchten
  • Zweistufiges Abschalten (Kill-Switch + Hauptknopf)

Bericht vom 09.04.2025 | 9.282 Aufrufe