Red Bull X-Fighters
Red Bull X-Fighters in Wuppertal / Steinbruch Oetelshofen |
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16.08.2008 - Hals und Steinbruch |
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Das Szene-Sport-Ereignis des Jahres spielte sich am Samstag, dem 16. August im Kalksteinbruch Oetelshofen von Wuppertal ab. Hart am Herzen des Ruhrgebietes. Schon Stunden vor dem Start der elf von normalerweise zwölf FMX-World-Series-Ridern der famosen Red Bull X-Fighters-Equipe pilgerten Tausende Ticket-Inhaber gen Felsmassiv und dem Steinbruch, der bisher immer nur als Grund für härteste Arbeit und schwerste Gerätschaft im Kalkstein-Tageabbau angesehen wurde. | |
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FMX meets Industry für dieses Motto und der Deutschland-Premiere des Welt-Cup-Ereignisses war diese spektakuläre Location gerade gut genug. Aber der Aufwand war massiv und enorm: 400.000 Tonnen Geröll und Steine in dem 50 Hektar grossen Steinbruch sollten bewegt, Tribünen für 15.000 Zuschauer ins Massiv getrieben werden, dazu mussten 6000 Meter Zäune und Barrieren errichtet und vor allem der FMX-Track nach allen Regeln der vorgeschriebenen Kunst in den puren Stein gemeisselt werden. Und am Tag X spielte sogar das Wetter mit, zogen laue Lüfte über den steinernen, 75 Meter in die Tiefe gebohrten Talkessel, illuminiert von unzähligen Strahlern, dem brillanten Feuerwerk zum Ende und als i-Tüpfelchen noch ganz gediegen eine partielle Mond-Finsternis. | |
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Herz und Auge, was willst Du mehr? Doch vor dem Gesamt-Vergnügen
der tatsächlich 15.000 aus aller Herren Länder angereisten Zuschauer
stand die harte Arbeit der Mannen auf den schmalen Krädern, auf dem
Erdboden, den Rampen und in der Luft. Schauspieler Jürgen Vogel (DMAX
und andere) begrüsste mit anderen Promis das aufgepeitscht johlende Volk,
Sebastian Vettel als BMW-Formel 1-Racer führte eine zur Verlosung
anstehende KTM per Baggerschaufel anreisend vor, DTM-Superstar Martin
Tomcyk raste schon zur Eröffnung über die krassen Steilwände mit einem
VW Race Touareg bis vor die Tribüne der Judges heran. Vor dem strengen
Gericht und dem gesamten Publikum fand dann die fünfte von sechs
Austragungen der Red Bull X-Fighters World Series statt, bei der die
besten Motocross-Freestyler der Welt antraten, aufs Äusserste bereit, um
in aller Härte um den Sieg zu kämpfen. Für den deutschen Motocross
Freestyle-Meister Sebastian "Busty" Wolter (Berlin) auf seiner
Suzuki RM 250 kam allerdings das Aus bereits in Runde zwei, nachdem sich
sein Landesgenosse Fabian Bauchersachs bereits nach der ersten Runde des
Head-to-Head ausgelegten Wettkampfs verabschieden musste. Immer zwei
Piloten treten dabei in mehreren K.O.-Runden gegeneinander an, bis die
zwei besten Fahrer für das grosse Finale feststehen. Die Protagonisten
haben dabei nacheinander jeweils 90 bis 120 Sekunden Zeit, um dem
Publikum ihr Können vorzuführen. Bewertet werden die einzelnen
Durchgänge von den Judges, den Richtern. Diese beurteilen die Leistung
jedes Piloten nach festen Kriterien mit Punkten auf einer Skala von 1
bis 100. Aber: keine andere Sportart enwickelt sich so rasend schnell
wie Freestyle Motocross. Nahezu bei jedem Contest zeigen die Piloten
neue Tricks, um sich gegeneinander im freien Flug durch die Lüfte zu
übertreffen. Sehr zur hellen Freude des Publikums. In dieser langen und spektakulären FMX-Nacht entschied das Gremium einen weiteren, den vierten Sieg des Schweizers Mat Rebeaud bei dieser vorletzten Veranstaltung der Saison. Natürlich vor dem frenetisch applaudierenden Zuschauern im explosiven Steinbruch von Oetelshofen. Der Schweizer gewann damit einmal mehr vor seinem grössten Konkurrenten Jeremy Lusk aus den USA. Auf dem tricky Kurs des Wuppertaler Kalksteinbruchs im deutschen Ruhrgebiet landeten der Spanier Dany Torres und der Australier Robbie Maddison auf den Plätzen drei und vier. Damit steht der Sieger bereits hier fest, Rebeaud darf am Ende der Saison als Gesamtsieger die Trophäe in Händen halten und präsentieren. Vier Siege bei den Red Bull X-Fighters und Zweiter bei den amerikanischen X-Games, ein Wahnsinn, glücklich und erleichtert gesteht Rebeaud: Der Druck ist verdammt gross und du hast ja nur eine Chance. Die hat der Schweizer erfolgreich genutzt und in den Gesamtsieg noch vor dem letzten Lauf umgewandelt. Das Publikum nahm die einmalige Chance zur Teilnahme in Deutschland begeistert auf, bekam die wohl spektakulärsten Sprünge und irrsinnigen Tricks auf diesem engen, verzwickten und eigentümlichen Kurs im brodelnden Steinkessel präsentiert und zog nach der langen FMX-Nacht reichlich belohnt von dannen. |
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Bericht vom 19.08.2008 | 11.270 Aufrufe