1.GSX-R Challenge 2012
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Suzuki GSX-R Challenge 2012 - Slovakiaring | |
Kollege kot fährt weiter auf der Siegerstrasse. Gegen die Einbahn. | |
Die Suzuki GSX-R Challenge geht in die 6. Saison und 1000PS schickt den schnellsten...den fähigsten....den letzten übrig gebliebenen Redakteur ins Rennen um die Krone des einzigen heimischen Markencups. | |
Nachdem ich praktisch den ganzen Winter lang erfolgreich vom Trainieren abgehalten wurde, musste ich die erste 1000PS Gripparty des Jahres zur Vorbereitung auf die Saison nutzen. Am Ende fehlten noch gute 4 Sekunden auf die persönliche Bestzeit am Pannoniaring, was mir aber kein grosses Kopfzerbrechen bereitete, schliesslich befand sich die Suzuki GSX-R600 noch im absoluten Serienzustand inklusive Serienreifen. Und 4 Sekunden schneller zu werden war noch nie ein Problem, oder? Das erste Rennen der Challenge sollte ausserdem am Slovakiaring stattfinden, da konnte mir die Zeit am Pann egal sein und so war ich nicht ganz schlechter Dinge. Nach 3-stündiger Anreise (Eisenstadt-Slovakiaring: 1:30 laut Routenplaner; ich bin ein Künstler) am Freitag hatte ich das Glück, genau jene 45 Minuten zu erwischen, in denen der Asphalt schon trocken und noch nicht wieder nass war. |
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Professionelle Selbstverschönerung auf semiprofessionellem Sponsoring-Level. | |
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Im Laufe des Nachmittags sollten dann sintflutartige Regenfälle folgen, die einige Kurven im wahrsten Sinne des Wortes überfluteten. Damit war die Session für diesen Tag beendet. Ich fuhr also in nur 2 Stunden zurück nach Eisenstadt, um mich auszuruhen und am nächsten Morgen in 1,75 Stunden (nur ein klitzekleiner Umweg) wieder zur Rennstrecke zu pendeln. Da ich diese Saison wirklich motiviert bin und mein Motorrad mit Akrapovic Auspuff, Hebel und Fussrasten von gilles.tooling, Bremsleitungen von ABM und Belägen von SBS vom Schraubervizeweltmeister Bogoly schon fast auf Superbike-Niveau getuned wurde (für 1000PS Verhältnisse), nehme ich an den Pezibär Wochenenden an beiden 600er Rennen teil, um schneller zu werden, was bis jetzt nicht ganz aufgegangen ist, aber vielleicht starte ich beim nächsten Mal auch in allen anderen Klassen. |
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Die Gegner werden ihn eher selten sehen, weil sie vor mir sind. Akrapovic Topf für mehr Mitspracherecht. | |
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Die Werkzeugkiste ist eine Spezialanfertigung für zwei linke Hände. | Die Bremspunkte verschieben kann der Hebel von gilles.tooling leider nicht von selbt. |
Am Slovakiaring hat man
anfangs das Gefühl, zwei Rennstrecken hintereinander zu fahren. Das kann
einsam machen. Eine fast 6 Kilometer lange Runde dauert gefühlt 5
Minuten und in den ersten Runden bin ich mit Zeit gar nicht so weit
davon entfernt. Es ist mein schlimmster Alptraum in Asphalt gegossen.
Sämtliche Fehlerquellen für feige Fahrmanöver vom Pannoniaring mal Fünf
und das ist immer noch nicht die ganze Wahrheit. Wer sich nicht gern
treiben lässt und auch mal loslassen kann, wird hier so oder so mit
100%iger Wahrscheinlichkeit eine Niederlage kassieren. Die Strecke
fordert viele entschlossene Entscheidungen in Sekundenbruchteilen unter
Highspeed, das kann sich nur ein sehr kleiner Kreis der 300.000
Motorradfahrer im rot-weiss-roten Mutterland vorstellen. |
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Das obere Bild passt nicht zum unteren. | |
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MC Pezibär (möchte anonym bleiben) hat die Menge im Griff. | |
Motul Cup: Startplatz 14, die beste Ausgangsposition für ein Endresultat im Mittelfeld. Vor mir sind sie 3 Sekunden schneller, hinter mir um 2 Sekunden langsamer. Ich sollte also ungestört sein. Nach einem schlechten Start versuche ich mich in der 2. Runde nach der Gegengeraden innen vorbeizubremsen, was mir auch gelingt. Da ich diesen Teilerfolg kaum glauben kann, vergesse ich auf's Einlenken und plötzlich habe ich das Heck des Gegners vorm Helm. Vor lauter Schreck manövriere ich das Motorrad in die Schottergrube und kann das Rennen als Letzter wieder aufnehmen. 4 von 5 Fahrer, die ich in den folgenden fünf Runden noch überholen konnte, konnten das Rennen nicht beenden und so werde ich nur fast Letzter. GSX-R Challenge: Sabine E. verhaut das Qualifying und startet von sehr weit hinten. Nicht, dass ich mich darüber gefreut hätte, aber wenn der Gegner schon vor dem Rennen moralischen Bankrott anmeldet, ist das auch kein Grund zur Trauer. Ich kann mich weiter steigern und stehe nur ein bisschen weit hinten. Beim Start muss ich diesen Vorsprung aber sofort wieder hergeben und versuche, den Anschluss nicht zu verlieren. Ab der zweiten Runde fährt der Pulk vorne weg, dann ich und dann nur noch einer. Runde um Runde wird es immer stiller und gegen Ende fahre ich nur mehr in einem Gang, weil es weder noch was zu gewinnen noch zu verlieren gibt. Obwohl ich meine Zeitvorgabe erreichen konnte, gibt es nichts zu feiern. Sabine E. fährt im Rennen fast 6 (in Worten: sechs!!!) Sekunden schneller als im Qualifying. Dagegen war meine Feuerkraft machtlos. Wieder fast Letzter. Was vielversprechend begann, endete in einer persönlichen Tragödie. Das Wichtigste ist jetzt, nicht die Motivation zu verlieren und weiter zu trainieren. Und noch wichtiger, dass Bogy endlich sein volles Tuning-Programm auspackt. |
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1. Robert "James" Auer, 2. Andreas Fichtenbauer (Racer4Kids), 3. Charly Maas | 1. Richard Finazzer, 2. Klaus Aigner, 3. Franz Winkler |
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1. Martin Stranz, 2. Ernst Tisch, 3. Christoph Lesch (Bin leider nicht ich, da fehlen zwei Buchstaben und 10 Sekunden. | Martin Stranz markierte mit unfassbaren 2:09.958 die mit Abstand beste Zeit des Wochenendes. Wolfgang Brunner von Suzuki Austria gratulierte ehrfürchtig. |
Interessante Links: |
Fotos & Text: kot himself |
Bericht vom 10.05.2012 | 7.561 Aufrufe