Der Rote Baron
Rotec-Sternmotor-Motorrad von Frank Ohle, Wuppertal.
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Der Rote Baron - Sternmotor Chopper |
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Althergebrachte Technologien sorgen auch heute noch für Furore in der Stadt der Schwebebahn baut einer ein Motorrad um einen klassisch anmutenden Sternmotor herum. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der Riesensaal in Dresden wird Anfang 2013 wieder eröffnet, die wohl prunkvollste Rüstkammer Europas. Da bringt fast zeitgleich einer aus Wuppertal ein Motorrad unters Volk, das er nach einem Kriegshelden benennt, dem Helden der Lüfte, dem Roten Baron. Zünftig mit einem neunzylindrigen Rotec-Sternmotor, der aus der Flugzeug-Branche bekannt ist. Und bombastische Motorräder, dafür ist der Maschinenbauer Frank Ohle schon seit mehreren Jahren bekannt.
Sein erstes Werk trug bereits einen Zwölf-Zylinder-Auto-Motor eines Aston-Martin zwischen zwei malträtierten Rädern. Als Frank sein Werk vor zwei Jahren erfolgreich beendete und einer beeindruckten Öffentlichkeit vorgestellt hatte, suchte er bereits nach den nächsten, möglichst noch grösseren Taten. Flugzeugmotor aus Australien In Australien fand er dann die Maschine, die sein nächstes Werk krönen sollte, diesen prachtvollen Flugzeugmotor. Nicht wirklich einfach gestaltete sich der Kauf, gehörte doch eine Menge Vertrauen dazu, Geld in beträchtlicher Höhe um die halbe Welt zu senden und darauf zu hoffen, tatsächlich auch eines Tages dieses Triebwerk in diesem beachtlichen Umfang auf der Werkbank liegen zu haben. Doch der Deal klappte, jetzt galt es nur noch, das Drumherum zu schaffen, welches solch eine 3,6 Liter Maschine auch tragen kann, ohne gleich flügellos abzustürzen. |
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Bildergalerie | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Nichts für Zart-Besaitete Denn 150 PS sind schliesslich kein Pappenstiel, erst recht nicht, wenn die angekündigten 280 Nm bei 2200 U/min real auf die Kupplung zugreifen. Maschinenbauer Frank schuf zumindest schon mal die Basis durch eine 90-Grad-Umlenkung für den Primärtrieb, mit einem Belt in Dimensionen, die aus eher grobmotorischen Betriebssystemen bekannt sind. An der Rückseite des Motors erfolgte die Verbindung zur Kurbelwelle. Ob das Fünf-Gang-Getriebe letztendlich diesem kolossalen Trumm aus Australien dauerhaft standhalten wird, ist auch noch nicht geklärt, denn der Wuppertaler arbeitet bis dato an der Maschineneinheit gegen Undichtigkeiten im Ölkreislauf an. Klar, angeschmissen habe ich den Motor natürlich schon. Der Sound ist mehr als bombastisch, da bebt der Boden und die Luft darüber, berichtet Frank euphorisch, bestens motiviert, den Roten Baron recht bald auch richtig fahren zu können. Den richtigen Rahmen verpasste er dem Sternmotor jedenfalls, durch seinen Eigenbau-Brückenrahmen mit starrem Heck, ganz ohne Unterzüge. Da halfen die Erfahrungswerte, die er mit dem Aston-Martin-Bike zuvor sammelte, ein ganzes Stück weiter. |
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Vor- und Spieltrieb Und da, wo beim Flugzeugmotor aus dem australischen Melbourne der Propeller angeflanscht wäre, sitzt jetzt ein vierteiliger Lüfterflügel: Der dient zwar mehr der Show denn der eigentlichen Lüftung, erfüllt aber an dem sonst freien Kurbelwellenstumpf auch optisch voll seinen Zweck. Schliesslich gibt er dem Kraftpaket mit seinen immerhin 85 Zentimeter Durchmesser eine gewisse Leichtigkeit des Seins, denn im Normalleben des luftgekühlten ohv-Rotec-Motors verhilft dieser Leicht-Flugzeugen an und rauf in die frische Luft. Warum das feuerrote Spielmobil nun noch eine Rakete auf dem Rahmen trägt nicht auf dem Tank, der sitzt in Form eines Kanisters vor dem Hinterrad unterm Sattel beantwortet Frank Ohle wie folgt: Ich wollte ein Themen-Bike aufbauen. Da lag der Name des berühmten deutschen Jagd-Fliegers, des Manfred von Richthofen, nahe, der zumeist in rot-lackierten Flugzeugen unterwegs war. 'Der Rote Baron' wurde er bekanntlich erst nach dem 1. Weltkrieg genannt, da die Engländer den 'Freiherr' in seinem Namen mit Baron übersetzten. Ein Motorrad mit diesem als Klassiker geltenden Sternmotor aus dem Flugzeugbau muss natürlich auch einen angemessenen Namen tragen, freut sich Frank, stolz, dass er seinen aussergewöhnlichen Plan verwirklichen und dergestalt auf die Räder stellen konnte. Ruhm und Ehre im Custom-Bike-Bau sind ihm damit auf lange Zeit und Sicht gewiss. |
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Technische Daten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Text: Sabine Welte |
Autor
Bericht vom 17.04.2013 | 55.389 Aufrufe