Honda Hornet 750 vs. Honda CB1000R Black Edition Vergleich 2023
Doppelt so teuer = doppelt so gut?
Doppelt so viele Zylinder und doppelt so teuer - aber auch doppelt so gut? Wir haben die neue Honda Hornet 750 mit der Speerspitze des nackten Flügelimperiums verglichen: Der CB1000R Black Edition.

Geht die neue Hornet 750 in diesem Vergleich vor die Hunde? Schliesslich spielt die CB1000R in einer ganz anderen Klasse und ist in Österreich ziemlich genau doppelt so teuer. Somit können wir hier natürlich nicht von einem fairen Vergleich sprechen - viel mehr von einer Darstellung, wie viel Motorrad man bei Honda für sein Geld bekommt. So viel vorweg: Es ist in beiden Fällen äusserst viel!
Honda CB750 Hornet und CB1000R Black Edition im Preisvergleich
Land | Honda CB750 Hornet | Honda CB1000R Black Edition |
Deutschland | 7.990 € | 15.340 € |
Österreich | 8.690 € | 17.390 € |
Schweiz | 8'290 CHF | 16'050 CHF |
Die aktuelle Baureihe der Honda CB1000R ist seit 2018 am Markt und wurde seitdem mehrfach überarbeitet. Demnach findet man bereits zahlreiche Gebrauchtexemplare am Markt. Aktuelle Preise zu den beiden Bikes findet ihr hier: Honda CB750 Hornet und Honda CB1000R kaufen.
Preisunterschied macht sich in der Verarbeitung bemerkbar
Bereits vor dem ersten Aufsteigen kann man klare Unterschiede in der Anmutung feststellen. Denn die neue Hornet wirkt relativ verwechselbar und in der Verarbeitung nicht gerade spektakulär. Viel Plastik mit feinster Sticker Landschaft, sowie die Kastenschwinge sind nicht gerade ein Augenschmaus - aber der günstige Preis kommt nicht von irgendwo! Ausserdem lässt sich vermuten, dass die Honda-Langlebigkeit auch auf der Hornet nicht enttäuscht. Lässt man den Blick zur CB1000R Black Edition schweifen, weiss man hingegen nicht, auf welches Detail man zuerst achten soll: Die Einarmschwinge mit wunderschöner Felge, das erhabene Honda-Logo am Tank, oder den in schwarz gehaltenen Reihenvierzylinder. Vor allem die Black Edition der CB1000R strotzt nur so vor Eleganz und zeitlosem Design. Dieses Naked Bike sticht aus der Masse hervor und versprüht wahren Besitzerstolz.
Die hohe Kunst des Motorenbaus
Beim Blick auf die Datenblätter braucht man nicht darüber diskutieren: Am Papier ist die Hornet 750 klar unterlegen. 92 PS können gegen die 145 PS der CB1000R nicht viel ausrichten. Doch auf der Landstrasse ist der neue Reihenzweizylinder der Hornet eine echte Wucht! Schon aus niedrigen Drehzahlen liefert er massiven Druck, der seine Spitze bei 75 Nm bei 7.250 U/min findet. Über das gesamte Drehzahlband herrscht Vortrieb, sodass man gar nicht glaubt, auf was für einem preisgünstigen Motorrad man sitzt. Das Einzige, das uns fehlte war der optionale Quickshifter, dem Vauli bei seinem Test eine Empfehlung aussprach.
Das Starten des 998 ccm grossen Reihenvierzylinders der CB1000R zeigt aber bereits, dass man hier in einer anderen Liga spielt. Mit einem bassigen Sound röhrt das Aggregat ins Leben, das bei Bedarf bis zu 145 PS bei 10.500 U/min und 104 Nm Drehmoment bei 8.250 U/min freisetzt. Gangwechsel sind hier eher selten nötig, wobei der Motor definitiv nichts gegen aggressives Ausdrehen hat. Seidig weich geht er in jeder Lebenslage ans Gas und sorgt bei jeder Ausfahrt für Fahrfreude. Der dreistufige Quickshifter ist hier serienmässig an Bord und funktioniert tadellos.
Honda CB1000R Black Edition & Hornet 750 Elektronikpaket
Das Prinzip der Gleichteilepolitik kommt der neuen Hornet nicht nur preislich, sondern auch elektronisch entgegen - denn im Vergleich zur CB1000R steht sie beinahe ebenbürtig da: ABS, vier Riding Modes, dreifach verstellbare (und abschaltbare) Traktionskontrolle, dreifach verstellbare Engine Brake und 5 Zoll Farb-TFT-Display mit Connectivity finden wir auf dem Mittelklasse Naked-Bike. Die mächtigere CB1000R übertrumpft sie nur mit einem weiteren Fahrmodus und dem bereits erwähnten serienmässigen Quickshifter Up/Down. Über eine IMU verfügt keines der Bikes, also arbeiten die Helferlein nicht schräglagenabhängig. Vor allem der günstigen CB750 Hornet kann man das verzeihen.
Ergonomie und Fahrverhalten spielen in zwei unterschiedlichen Welten
Naked Bikes, beide vom Hersteller Honda. Eine gewisse Ähnlichkeit wäre im Kapitel Ergonomie und Fahrverhalten zu erwarten. Dem ist aber in keinster Weise so. Im 795 mm niedrigen Sattel der Hornet sitzt man tief integriert und verspürt wenig Druck am Lenker. Sie versprüht das Gefühl von Handlichkeit und Agilität. Umgestiegen auf den 830 mm hohen Sitz der CB1000R Black Edition greift man auf einen deutlich niedriger montierten Lenker, wodurch das Gefühl für das Vorderrad gestärkt wird. Dafür muss auch ein Mehr an Gewicht von 22 Kilogramm bewegt werden: Neben der 212 kg schweren CB1000R wirkt die Hornet mit ihren 190 Kilogramm wie ein Leichtgewicht.

Dieser Eindruck verstärkt sich während der Fahrt mit ihrem deutlich softeren und lediglich am Federbein in der Federvorspannung einstellbaren Fahrwerk wieselt die Hornet flink durch die Kurven und bedarf auch dank des vergleichsweise schmalen 160er Hinterreifen nur wenig Kraft am Lenker. Intuitiv und sehr zugänglich lässt sich dieses Naked Bike zügig durch die Radien bewegen. Deutlich ernster geht es auf der CB1000R Black Edition zu. Das voll einstellbare Fahrwerk ist bereits im Grundsetting deutlich straffer und direkter, die sportliche Sitzposition bietet zudem mehr Gefühl für die Front. Es spielt ganz klar in einer höheren Liga, was zu dem Preis aber auch zu erwarten war. Dennoch gilt mal wieder: Fantastisch, was man in beiden Bikes für das Geld bekommt!
Fazit: Ist die neue Hornet nur halb so gut wie die CB1000R Black Edition?
Natürlich macht man es einem günstigen Naked Bike nicht leicht, wenn man es mit einem Spitzenmodell vergleicht. Aufgrund des Preisdrucks kann ein Hersteller nicht die feinste Ware verbauen und gleichzeitig die Kosten niedrig halten. Doch dank Hondas cleverem Einsatz des Baukastenprinzips konnte man ein mit der neuen CB750 Hornet ein wahnsinnig starkes Paket in dieser Klasse zusammenstellen, das wirklich überrascht. "Für den Preis, ist das unglaublich", ging mir während des Tests immer wieder durch den Kopf. Und hier liegt auch der Charme der Hornet. Sie ist optisch nicht das spannendste Motorrad und auch manche Detaillösungen sind nicht ganz so hübsch gelöst, doch Besitzer werden nach jeder Ausfahrt grinsend absteigen. Einerseits weil das Motorrad hervorragend funktioniert, andererseits weil sie wissen, dass sie keineswegs zu viel dafür gezahlt haben.
Zahlt man also für die circa doppelt so teure CB1000R Black Edition also zu viel? Nein, denn sie ist für Kenner und wahre Geniesser japanischer Vierzylinder Naked Bikes gebaut. Aus jedem Blickwinkel ist dieses Motorrad ein Kunstwerk, das unglaublich souverän und gediegen funktioniert. Nicht ohne Grund ist das Modell schon so lange im Programm! Mit ihr kauft man ein zeitloses Honda Modell, das Fahrfreude spendet und dank erprobter Honda Technologie absolut zuverlässig ist. Für manche Biker das absolute Hoch der Gefühle.
Honda Neuheiten der Saison 2023
Fazit: Honda CB1000R Black Edition 2023
Edel, gediegen und unglaublich kraftvoll. Die CB1000R Black Edition macht sowohl vor der Oper, als auch auf beim sportlichen Anrauchen auf der Landstrasse eine gute Figur. Selbst unter Volllast strahlt das Aggregat pure Gelassenheit aus, während auch die Fahrwerks- und Bremskomponenten gut mit der Leistung und dem Gewicht zurecht kommen. Ein tolles Allround-Naked Bike Paket, das durch und durch Honda-Qualität vermittelt.- kraftvoller Motor
- geschmeidiger Quickshifter
- flinkes Handling
- 5 Zoll TFT-Display
- edler Auftritt
- Sitzhöhe könnte für kleine Piloten Hindernis werden
Fazit: Honda CB750 Hornet 2023
Die neue Hornet 750 ist ein richtig gelungenes Naked Bike, das sich mit seinem herrlich agilen und kräftigen Triebwerk, dem ausgewogenen Handling und Fahrwerk, der angenehmen Sitzposition und nicht zuletzt mit ihrer umfangreichen Elektronik-Ausstattung weit über die Konkurrentinnen in der Klasse der oberen Einsteigerbikes setzt. Eigentlich kommt sie schon sehr nahe an die Mittelklasse ran, lediglich die langweilige Schwinge und der schmale 160er-Hinterreifen (der allerdings dem Handling enorm hilft) passen nicht ganz in dieses Segment. Allerdings ist sie kaum teurer als die Einsteiger, stattdessen gleich einige, teils sogar viele Tausender billiger als die Mittelklasse. Das macht sie derzeit zu einem unschlagbaren Angebot!- Kräftiger, durchzugsstarker Motor
- super Bremsen
- bequeme Sitzposition
- agiles Handling
- ausgewogenes Fahrwerk
- umfangreiche Elektronik
- günstiger, optionaler Quickshifter
- unschlagbarer Preis
- Stahl-Kastenschwinge nicht sehr sexy
Bericht vom 21.04.2023 | 39.426 Aufrufe