CBF600S 2008
Honda CBF600S 2008 |
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Motorcycle riding made easy (Motorradfahren leicht gemacht) |
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Die alte oder die neue? An der S-Version sind die Änderungen erst auf den zweiten Blick zu erkennen. |
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Wäre nur alles im Leben so einfach, wie ein Motorrad zu fahren.
Und wäre nur jedes Motorrad so einfach zu fahren, wie eine Honda CBF600.
Dann wäre ich wahrscheinlich sorgenfrei. Easy like Sunday morning. And
I'm eeeasy....Moment! Ich muss mich selbst zur Aufmerksamkeit ermahnen.
Jetzt heisst's aufpassen, denn im Kinosaal des Roc Blanc Hotels in
Montbrió del Camp wird gerade erklärt, wie es Honda geschafft hat, die
CBF600 noch unkomplizierter in der Bedienung, noch einfacher in der
Handhabung zu machen. Es fällt mir jedoch nicht leicht, mich zu
konzentrieren, da Christophe Baillien, Honda Europe PR Manager und der Mann, der mehr Sprachen spricht, als alle Päpste zusammen
(oder der Teufel, das kann man sich aussuchen), bereits zum 15-ten Mal
das Wort "easy" mit steigender Betonung in den Raum geworfen hat.
That's why I'm eeeasy...und schon wieder bin ich bei Lionel Richies
Jahrhundertscheibe in der Version von Faith No More, die 1992 den
erstmals von den Commodores im Jahr 1977 gespielten Hit gecovert haben
und ihm so die Peinlichkeit nahmen und...SO! AUS. Das ist ja wie in der
Schule. Zurück zum Wesentlichen. Ich selbst machte 2004 mit einer CBF die ersten Schritte in meinem Motorradleben. Damals war ich ihr äusserst dankbar, dass sie mich als absolute Zweiradjungfrau (kein Mofa oder Moped, kein Stufenschein) behutsam und mit grosser Vorsicht in die grenzenlosen Freuden des Motorradfahrens einführte. (Woran denkt ihr denn?) Das ABS sorgte ausserdem in vielen Situationen dafür, dass ich nicht zum One-Hit-Wonder, sprich Eintagsfliege wurde. So oder so ähnlich ging es auch tausenden anderen MotorradfahrerInnen in Europa und die CBF wurde besonders in den ersten beiden Jahren zum Bestseller. In Österreich lag sie 2004 auf Platz 2 (470 Stück), im Folgejahr auf Platz 3 (401 Stück) der Zulassungsstatistik. In Deutschland wurden 2004 gar 6132 Stück verkauft. Was hat man nun geändert, um der Zielgruppe der CBF600, den Neu- und Wiedereinsteigern, das Einsteigen und Immer-wieder-Aufsteigen noch einfacher zu machen, ohne dabei für fortgeschrittene Fahrer den Reis zu verlieren? |
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Äusserlich hat sich ja, besonders bei der S-Version, nicht allzuviel
getan. Die Modelle wirken natürlich moderner, schlanker, schärfer
gezeichnet und dabei geschmackvoller, im Grossen und Ganzen handelt es
sich zweifellos immer noch um Design für die Massen. Und sowas ist für
gewöhnlich gewöhnlich, unaufgeregt, doch keineswegs unattraktiv. Die
technischen Überarbeitungen sind dagegen wesentlich grobschlächtiger und
revolutionärer ausgefallen.
Da wurde zunächst einmal der alte Hornet Motor herausgerissen und das kleine, feine Triebwerk aus der neuen CBR600RR transplantiert. Das Ergebnis ist neben der gleichen Leistung von 78 PS und einem leicht gestiegenen Drehmoment von 59 Nm das Erfüllen der Euro 3 Norm, da der Motor mit einer PGM-FI-Kraftstoffeinspritzung ausgestattet ist und im Auspuff ein neuer 300-Zellen KAT sitzt. Für besseren Durchzug und Beschleunigung sorgen zudem die kürzer übersetzten Gänge 3, 4 und 5 des 6-Gang-Getriebes. Der Motor hängt jetzt in einem leichten, aus drei Teilen bestehenden Mono-Backbone-Rahmen, wie er aus der Hornet des heurigen Jahres bekannt ist. Trotz des geringeren Gewichts ist er steifer und robuster als der Zentralrohrrahmen aus Stahl. Insgesamt konnte man beim neuen Modell ganze 8 Kilo einsparen, was deshalb nicht gleich auffällt, weil bei Honda die Gewichtsangaben das jeweilige Motorrad nur mehr im vollgetankten Zustand beschreiben. Die CBF kommt so auf 213 Kilo (ABS: 218), die S auf 217 Kilo (ABS: 222). Und da sind jetzt 20 Liter Treibstoff drin! In Zusammenspiel mit dem weiter nach unten gesetzten Schwerpunkt ergibt sich ein wunderbar unbeschwertes Handling, das seinesgleichen sucht. Easy eben. |
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Wäre Susi Sorglos ein Motorrad... |
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Keine graue Maus, sondern eine flinke, geschmeidige Katze. |
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Video CBF600S 2008 |
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Selbst ohnehin schon recht beschwerdefreie Elemente wurden nochmals
durchdacht, überarbeitet und optimiert. Wer denkt zum Beispiel
daran, Kupplungs- und Bremshebel ergonomischer zu gestalten, um Leuten
mit klitzekleinen Fingerchen eine leichtere Bedienung zu ermöglichen.
Gleiches gilt für den Hauptständer, diesmal allerdings für Leute mit
klitzekleinen Füsschen. Der Sitz konnte zwar schon vorher 3-fach in der
Höhe verstellt werden, ab sofort geht aber auch das leichter. Zusätzlich
formte man die Sitzbank schlanker und aus bequemerem Material,
Vibrationen werden durch Gummidämpfer an der Aufnahme minimiert. Dem
Komfort zuträglich sind weiters das zweifach verstellbare Windschild und
die neu geformte Halbverkleidung, die nicht nur besser aussieht, sondern
vor allem den Fahrtwind effektiver um den Fahrer herumleitet. Jetzt galt es nur mehr festzustellen, ob all das in der Wirklichkeit zu spüren ist. Diesmal war sogar mir klar, dass ein Racingleder wohl etwas zu übermotiviert wirken mag. Auf der anderen Seite hielt ich das wasserdichte, versiegelte Gore-Tex Gwandl von Racer für die Testfahrt in Spanien ebenso fehl am Platz. In Österreich hatte es vielleicht +2 Grad bei wechselnden Verhältnissen, aber in Spanien......hatte es -2 Grad bei Sonnenschein. Ich war also unendlich froh, die Schlechtwetterausrüstung mitgenommen zu haben. Knieschleifen war sowieso nicht angesagt, motiviertes Fahren schon. Bei einem Kärntner im Schlepptau fuhr ich die CBF, wie ich sie vor über 3 Jahren sicher noch nicht gefahren war. Nennen wir es engagiert. Natürlich war es schwer die Erinnerungen der Vergangenheit mit den Erfahrungen der Gegenwart zu vergleichen. Somit konnte ich nicht mit Bestimmtheit sagen, ob der neue Hauptständer und der neue Kupplungshebel leichter zu bedienen waren, als die alten Teile. Ich weiss aber sicher, dass ich damals keine 220 auf dem Tacho gehabt habe. Und ich kann mich bestimmt nicht an diesen präzisen und ruhigen Geradeauslauf erinnern. Das verbesserte Fahrwerk, mit der einstellbaren Gabel und dem einstellbaren HMAS-Federbein und die um ganze 46 mm verlängerte Schwinge bewirken Wunder und man wünscht sich, dass es bei 220 noch nicht zu Ende ist. Ebenso erwachsen agiert die CBF im Kurvengeschlängel. Hartes Anbremsen, frühes Rausbeschleunigen, na und? Das Geniale: Kein Anfänger oder unerfahrener Pilot wird sich über-, kein Routinier unterfordert fühlen. Die CBF gibt jedem aus ihrer Zielgruppe soviel, wie er braucht. Der Grund, wieso sie die letzten Jahre so viele zufriedene Besitzer gefunden hat.Besonders leiwand fiel mir der Klang der CBF ab ungefähr 7.500 Touren auf. Da hört man ganz deutlich die Racing-Gene des von der CBR geerbten Motors durch knurren. Hätte ich nicht erwartet und war positiv überrascht. Dieser Sound wurde von Honda wohlgemerkt ganz bewusst erzeugt. Vielen Dank dafür, ich konnte gar nicht mehr aufhören, ständig hochzudrehen. Das ABS, das mir damals einige Male einen längeren Krankenhausaufenthalt ersparte, gibt es selbstverständlich immer noch, es hat obendrauf Unterstützung bekommen und verrichtet jetzt als Combined ABS seinen Dienst, das bei Betätigen des Hinterbremse auch vorne mitbremst. Bei der Testfahrt brauchte ich es nicht, obwohl wir einige unerwartete Begegnungen mit eisigen Fahrbahnflächen hatten. An dieser Stelle nochmals Danke an den netten Honda Mitarbeiter für die rettende Warnung. |
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Zitat Anonym: "Für'n Leser frier i nimma." Muss auch nicht sein, mit Racer Textil statt RG-Leder Leder. |
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Die CBF hat in allen Belangen eine positive Entwicklung durchgemacht, in beide Richtungen. Einerseits werden es Einsteiger, unerfahrene Piloten oder ganz einfach Leute, die das Motorradfahren erlernen und wieder erlernen, mit dem neuen Modell noch einfacher haben sich einzugewöhnen und ein zunehmend sichereres Fahrverhalten anzueignen. Andererseits hat man durch die gesteigerte Performance sozusagen länger was davon, ohne die Freude daran zu verlieren und selbst routinierten Fahrer wird auf diesem Motorrad sicher nie fad werden. So wie mir beim Wiedersehen nach 4 Jahren. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Interessante Links: |
Text: kot |
Fazit: Honda CBF 600 S 2007
Die CBF hat in allen Belangen eine positive Entwicklung durchgemacht, in beide Richtungen. Einsteiger, unerfahrene Piloten oder ganz einfach Leute, die das Motorradfahren lernen und wieder erlernen, haben es mit dem neuen Modell einfach sich einzugewöhnen und ein zunehmend sichereres Fahrverhalten anzueignen.- Unkomplizierte Bedienung
- einfache Handhabung
- technische Überarbeitungen
- geringes Gewicht
- steif
- robust
- Komfort
- harter Sound
- ABS.
- Keine wirklichen Änderungen an der Optik durchgenommen.
Bericht vom 11.12.2007 | 14.347 Aufrufe