Weltreise 17.Teil
Weltreisebericht 17.Teil | |
Die Legende |
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Sonntag, 22. Juni 2008 | |
Im Morgengrauen hebt die British Airways Maschine von Cape Town
International ab und schwenkt über die Stadt gegen Norden. Zwei Stunden
später kann ich unter mir bereits die Umrisse von Johannesburg erkennen.
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Montag, 23. Juni 2008 | |
Ich bin in Asien. Seoul begrüsst mich mit angenehmen 30 Grad und
drückender Schwüle. In ca. zwei Wochen beginnt der Sommermonsun und
durch das herannahende Drucksystem gehen bereits die ersten Regenfälle
über der Stadt nieder. |
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Dienstag, 24. Juli 2008 |
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Mein erster Weg führt mich auf die Bank um etwas Geld abzuheben. |
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Mittwoch, 25. Juni 2008 |
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Heute kontaktiere ich meinen Shippingagenten um herauszufinden wo sich
mein Motorrad gerade befindet. Wendy, meine Kontaktperson in Seoul,
spricht ausgezeichnetes Englisch und trifft sich sofort mit mir. Durch
Zufall ist ihr Büro sogar ganz in der Nähe von meiner Herberge und ich
kann zu Fuss hingehen. |
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Donnerstag, 26. Juni 2008 Sonntag, 29. Juni 2008 | |
Das kommende Wochenende verbringe ich damit mir Seoul und die Umgebung anzusehen. Die Stadt am Han- River ist im wahrsten Sinne des Wortes riesig. Alleine im Zentrum der Metropole leben mehr als 10 Millionen Einwohner und gemeinsam mit ihren Satellitenstätten, Incheon und Gyeonggi-do, beläuft sich die Gesamtbevölkerung im Seoul National Capital Area auf beeindruckende 23 Millionen Menschen. |
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Modernes Zentrum von Seoul - Erholungsraum Cheong Gye Cheon Fluss |
Traditionelles Zentrum von Seoul - Parade vor dem Gyeongbokgung Palast |
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Besonders interessant ist natürlich die Koreanische Küche. Die Speisen bestehen meist aus frischem Gemüse, Reis und Fisch. Nach Saison und Art der Speise werden die Gerichte mit allerlei Gewürzen verfeinert und zusammen mit einer heissen Suppe serviert. Durch die Vielfalt der Beilagen ist so gut wie jede Speise ein wahrer Gaumenschmaus. Auch wenn die Auswahl für den Touristen meist nach dem Prinzip Zufall erfolgt kann man sich getrost auf ein gutes Essen freuen. |
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Montag, 30. Juni 2008 | |
Natürlich mache ich auch eine Tour zur DMZ, der demilitarisierten Zone Koreas. Diese Grenze trennt das kommunistische Nord- vom modernen Südkorea und stellt den letzten Eisernen Vorhang der Welt dar. |
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Als Japans Besatzungsarmee nach Ende des zweiten
Weltkrieges aus Korea abzog teilten Amerika und die damalige Sowjetunion
das Land in zwei Hälften. Die Grenze wurde etwa um den 38. Breitengrad
gezogen. |
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Die Freedom Bridge am 38. Breitengrad - Das Ende der Welt aus der Sicht Südkoreas |
Wachturm am Eisernen Vorhang |
Die Legende |
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Weltpolitische Veränderungen, wie der
Zusammenbruch der Sowjetunion sowie die immer stärke Ausrichtung Chinas
als global agierende Industrienation, gingen selbst an Nordkorea nicht
spurlos vorbei. Immer verlockender wurde der Ruf des Westens und
schliesslich einigten sich die Präsidenten der beiden Koreas auf
intensive Annäherungs,- und Friedensgespräche. |
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Trotz erfolgreicher Versöhnungspolitik mit dem Norden erlebt Südkoreas neu gewählter Präsident Lee Myung Bak harte Zeiten. Der Staat blieb nicht verschont von den weltweiten Preisanstiegen von Lebensmitteln und Treibstoffen und schon seit etwa einem Monat wird Seoul von heftigen Demonstrationen und Unruhen erschüttert. Einer der Hauptgründe, die bis zu 700.000 Menschen durch die Strassen marschieren liessen, war die geplante Öffnung des Koreanischen Marktes für US Amerikanische Fleischimporte. Durch billige Importgüter würden heimische Erzeugnisse ihre Konkurrenzfähigkeit verlieren und schliesslich die Wirtschaft geschädigt, so die Befürchtungen der Kritiker. Verfolgt man die weltweiten Auswirkungen der jüngsten Nahrungsmittelkrise, so sind diese Befürchtungen nicht leicht zu entkräften und Präsident Lee hat durch den Fleischdeal einen grossen Teil seiner Glaubwürdigkeit verloren. |
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Das Zentrum von Seoul ist momentan von Tausenden
Polizisten abgeriegelt und rund um das Regierungsviertel sind
Wasserwerfer und Panzerwagen stationiert. |
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Am Wochenende kam es wiederholt zu schweren
Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei. Das Viertel
um die Amerikanische Botschaft gleicht nun einem Schlachtfeld mit
umgestürzten Autobussen und eingeschlagenen Scheiben. |
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Dienstag, 1. Juli 2008 |
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Als ich mich heute mit Wendy zum Abendessen treffe erfahre ich, dass mein Motorrad bereits gestern Abend in Pusan angekommen ist. Die Entladung der Container erfolgte ausserdem planmässig und bereits am Donnerstag wird mein Motorrad per Lastwagen zur Autofähre nach Sokcho transportiert. Dort kann ich die Maschine bereits am Samstag entgegennehmen, zusammenbauen und auf die Fähre fahren. Die geplante Abfahrt nach Zarubino ist dann Sonntag 15:00. Besser kann es eigentlich gar nicht laufen und ich freue mich auf die ein paar weitere entspannte Tage in Seoul, einer riesigen aber sehr angenehmen Stadt! |
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Mittwoch, 2. Juli 2008 Freitag, 4. Juli 2008 | |
Die kommenden Tage verbringe ich mit letzten
Vorbereitungen für meine Abreise. |
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Abgesehen davon hat Seoul natürlich einiges zu
bieten. Sehr zu empfehlen ist ein Ausflug ins Nachtleben der
riesigen Metropole. Im Universitätsviertel findet man einen Club neben
dem anderen und in den Fussgängerzonen trifft sich die Jugend zum Dancebattle.
Angesichts der Professionalität der hier gezeigten Jumps and Moves
gibt es gar keinen Zweifel, der Wiener Krochatrend hat sich auch in
Asien bereits durchgesetzt! |
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Samstag, 5. Juli 2008 |
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Von Seoul kann man die im Nordosten des Landes
gelegene Hafenstadt Sokcho einfach und schnell mit dem Expressbus
erreichen. Dieser Bus verkehrt 3 bis 4 mal in der Stunde und braucht für
die rund 300km etwas mehr als 3 Stunden. Die öffentlichen Verkehrsmittel
funktionieren in Korea ganz ausgezeichnet und Abreise und Ankunft
erfolgen pünktlich auf die Minute. Gegen Nachmittag erreiche ich Sokcho
und habe mit einem Mal das Gefühl in der Zeit zurück versetzt worden zu
sein. |
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Sonntag, 6. Juli 2008 | |
Heute ist mein letzter Tag in Korea. Gleich am Morgen
melde ich mich im Büro der Fährgesellschaft um die Überfahrt nach
Zarubino zu regeln. |
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Die Maschine wird im Rumpf des Schiffes fachgerecht vertaut und einer sicheren Überfahrt steht nichts mehr im Wege. |
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Meine Schiffsreise wird mich nun, vorbei an Nordkorea, über 600km von Sokcho nach Zarubino führen. Zarubino ist Russlands südöstlichst gelegener internationaler Hafen und stellt zusammen mit Vladivostok einen wichtigen Versorgungspunkt für die Region dar. | |
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Von Zarubino werde ich zuerst an der Chinesischen Ostgrenze entlang gegen Norden fahren. Nachdem ich Vladivostok und Kabarovsk passiert habe werde ich gegen Westen schwenken und entlang Chinas Nordgrenze über den berühmt - berüchtigten Trans Sibirien Highway fahren. Diese Strecke führt durch die einsame und unberührte Landschaft der Sibirischen Taiga und Tundra und wird mich auf einer Streckenlänge von über 4000 Kilometern, fernab jeder Zivilisation, immer wieder über harte Schotter und Wellblechpisten führen. So Gott will, sowie mein Material hält, habe ich dann Irkutsk und den Baikalsee erreicht. Das Meer Sibiriens. |
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Interessante Links: |
Text: Felix Bergmeister |
Bericht vom 04.08.2008 | 5.055 Aufrufe