Bauer Langstrecke 08
MBRE Langstreckenrennen 03.09.2008 |
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Man hat alles gegeben, ist über sich hinausgewachsen. Hat viel
riskiert, weil man wusste, diesmal würde es sich auszahlen. Man hat zu
lange auf diesen Moment hin gearbeitet, um jetzt auf der sicheren
Schiene fahren zu können. Alles oder nichts. Viel Schweiss ist aus dem
Helm, über die Unterhose bin in die Stiefel geronnen. Man riecht jeden
Trainingskilometer, doch das ist im Moment nicht wichtig. Denn jetzt
zählt nur eins. Den Teamkollegen nicht zu enttäuschen und endlich einen
Platz im Martin Bauer Langstreckenrennen zu erreichen, auf den man stolz
sein kann. 9:45 Uhr: Ankunft am Pannoniaring, im Gepäck eine serienmässige KTM RC8 und eine Yamaha R6 Cupmaschine mit ein paar Optimierungen, die diese Stimmgabel zu einer echten Waffe machen, vor der sich 1000er ausser auf der Start-Ziel in jeder Situation fürchten müssen. Die Vorbereitungen beschränken sich auf das Ausladen der Motorräder, das Aufbringen der Startnummern und ein paar Fahrwerkseinstellungen an der KTM, wie unter dem Sitz angegeben. Schon war die weisse Kanten Ready-To-Race. Zunächst fuhren wir mit ausgelutschten Pirelli Supercorsa und Dunlop GP Racer (off. R6 Cup Reifen), während der Mittagspause wurden auf beiden Motorrädern Pirelli Supercorsa aufgezogen, die nach dem Rennen ein unfassbar gleichmässiges, schönes Reifenbild zeigten. Und das bei immerhin 2:08er Zeiten und 32 Grad Aussentemperatur. 11:15 Uhr: Erstes Rollout. Nach dem Wunder vom RTS Weekend, als ich meine Bestzeit von 2:13 auf 2:08:80 schrauben konnte, war ich nicht gerade guter Dinge. Diese Zeit wurde unter besten Wetterverhältnissen, irrsinnig grossem Druck und idiotisch hohem Risiko erreicht. Mein Ziel für die Langstrecke waren deshalb bescheidene 2:10. Nach den ersten Runden war das dann auch wie erwartet vom Laptimer abzulesen. Mehr Sorgen bereitete mir NastyNils, der sich nun endlich über einen starken Partner freuen kann, selbst aber schwächelte und anfangs mit Zeiten um die 2:15 schockierte.11:00 Uhr Quali: Das Vertrauen in die abgewalzten Reifen wich der Angst und so wurde die KTM vorzeitig zum Reifendienst gebracht. Ich markierte in der Qualifikation erneut eine Zeit von 2:10 und wir gaben uns damit zufrieden, zumal der Startplatz bei einem Langstreckenrennen auf diesem Niveau nicht entscheidend ist. 15:10 Uhr Vorstart: Nach der Mittagspause hatten wir noch jede Menge Zeit, zu trainieren. Wir entschieden uns aber aufgrund der unerwarteten, entsetzlichen Wetterlage (32 Grad, hohe Luftfeuchtigkeit) unsere Kräfte zu sparen. Es war die richtige Entscheidung, wie ich später erleben sollte. Der Rennbericht 15:25 Uhr Rennen: Der Startschuss fällt, die Meute stürmt auf ihre Motorräder zu und das Rennen beginnt. Startfahrer für das Pirelli/1000PS Team ist NastyNils auf KTM RC8. 15:45 Uhr: NastyNils ist seit 20 Minuten unterwegs. Die ersten Teams haben bereits Fahrerwechsel durchgeführt. |
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Ordnung muss sein. Der strenge Toni war diesmal aber nicht dabei. |
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Nach dem 10 Meter Sprint erstmal eine Erholungsrunde. |
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Ziellos ins Ziel. |
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90 Minuten Fussball, 3 Stunden Tennis, 5 Stunden Radln. Es ist alles lächerlich gegen das hier. |
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NastyNils vergisst nach dem Inhalieren von 2
Litern Powerade auf's Klo zu gehen und |
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Ein 2-Stunden Rennen im 2er Team verlangt natürlich nach gerechter Arbeitsteilung. Also begann Nils gleich mit einem 55 Minuten Turn, worauf sich kot für 35 Minuten auf die Strecke begab. Danach fehlten nur noch 30 Minuten, die Nils sozusagen auf einer Arschbacke abgesessen ist. Nur so macht ein Langstreckenrennen Sinn, kein Fahrer darf überfordert, keiner unterfordert werden. Ein guter Tipp vom 1000PS-Team. 16:00 Uhr: NastyNils ist seit 35 Minuten unterwegs. Bald ist auch beim Pirelli/1000PS Team mit einem Wechsel zu rechnen. Fahrer Nummer 2 "kot" zieht seine Montur über und macht sich bereit. 16:10 Uhr: NastyNils ist seit 45 Minuten auf dem Feld und kämpft mit ungezügeltem Siegeswillen weiter. kot fragt sich, ob er vielleicht das Zeichen für einen Wechsel (Wegstrecken der Hand oder des Beins) übersehen haben könnte. 16:20 Uhr: NastyNils ist schon seit 55 Minuten unterwegs und hat für die letzte Runde, von der er noch nicht zurückgekehrt ist, ungewöhnlich lange gebraucht. 16:22 Uhr: Martin Bauer informiert kot über technische Probleme beim Pirelli/1000PS Team. Er solle mit einem neuen Transponder weiterfahren. Zu diesem Zeitpunkt denkt kot noch an einen Defekt am Transponder auf NastyNils KTM. Er glaubt zudem, dass sie durch den Transponderwechsel einen Vorteil gewonnen haben, da er schon startet, als NastyNils noch gar nicht wieder in der Box ist. Dass dieser schon seit 2 Runden ohne Sprit im Rasen steht, weiss er zum Glück noch nicht. 16:23 Uhr: kot schmeisst sich voll motiviert in den Kampf. Mit nur 2 Wechsel und Zeiten um 2:08 würde diesmal endlich ein würdevoller Platz in der Langstrecke möglich sein. Würdevoll bedeutet hier ein Platz unter den ersten 12, denn die ersten 6 Teams fuhren in der Qualifikation eine Zeit von 2:01 und schneller. Nach der ersten Runde ist kot dehydriert und ernährt sich 30 Minuten lang von Gesichtsschweiss und Tränen. 16:58 Uhr: Nach einigen 08er Zeiten in Serie ist kot am Ende und zeigt den Fahrerwechsel an. Nils steht nur zufällig an der Boxenmauer, weil er nicht mit einem so frühen Fahrerwechsel gerechnet hat. Er fährt schliesslich immer so lange, bis gar nichts mehr geht. 17:25 Uhr: NastyNils beendet das Rennen. kot befindet sich während dessen bereits in medizinisch-psychologischer Behandlung. Noch niemals zuvor hat er für so wenig so viel riskiert. Platz 23. Oder so.
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Ergebnisliste 03.09.2008 |
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"Bis zum bitteren Ende" oder "Wenn es läuft, dann muss man es laufen lassen, bis es nicht mehr läuft". |
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So feiern Sieger (1000PS nicht im Bild, weil keine Sieger.) |
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Hauptpreis Honda Hornet Die MBRE Trophy setzt sich aus je drei Sprint- bzw. Langstreckenrennen zusammen. Die Punkte aus allen sechs Rennen fliessen in die Wertung ein und summieren sich zum Endresultat. Nicht nur Einzelleistungen sind also wichtig, sondern auch gute Ergebnisse im Teambewerb. Ein Zweikampf der besonderen Art, dessen Sieger mit einem besonderen Preis belohnt wird: Einer nagelneuen Honda Hornet 600. Bis zum 15. Platz wurden Geld- und Sachpreise ausgegeben, von 1000 Euro in bar bis zu Rennzubehör, Reifen, Bekleidung etc. Der verdiente Gewinner der Hornet heisst heuer Martin Stranz. |
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Martin Bauer überreicht dem Sieger der Trophy Wertung den Schlüssel zu einer neuen Honda Hornet. |
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Wir sehen uns 2009. Das 1000PS Team ist nächstes Jahr sicher wieder dabei. Mit grösseren Tanks. |
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Interessante Links:
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Text: kot |
Bericht vom 05.09.2008 | 6.178 Aufrufe