World SBK News

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Aufruhr im World SBK Lager. Kommt die Hubraumerhöhung? Fahren die japanischen Teams trotzdem weiter?

 

1200 ccm für Ducati - Ten Kate ist entsetzt

Gerrit Ten Kate vom HANNspree-Honda-Team wird zornig, wenn man den gewichtigen Niederländer auf die momentanen Diskussionen um die mögliche Hubraumerhöhung für Ducati ab 2008 anspricht. "Was machen wir, wenn Honda in zwei Jahren eine 1400er baut und Suzuki in fünf Jahren mit einer 1600er aufkreuzt. Werfen wir dann auch das Reglement total über den Haufen", fragt sich Ten Kate. Für den Honda-Teambesitzer ist klar: "Ducati macht bereits jetzt ihre Hubraumnachteile mit der Überlegenen Traktion am Kurvenausgang wett. Was soll dann mit 1200ccm sein? Ducati wird wieder alles gewinnen, wie in den 1990er Jahren und in der Zeit vor den Einheitsreifen. Die japanischen Hersteller werden sich das nicht lange anschauen, so viel ist sicher. Um ehrlich zu sein, kann eine Hubraumerhöhung eigentlich nicht vor 2010 vorgenommen werden. Es müssen im Vorfeld einige Dinge geklärt werden. Für mich ist es einfach kein Thema und für Yamaha und Suzuki auch nicht!"

 


 

Batta: "Es kann sein, dass wir aufhören"

Alstare-Corona-Teamchef Francis Batta drängt auf eine Entscheidung in der Diskussion um die Hubraumerhöhung für Ducati. "Ich fliege im Juni nach Japan und bis dahin muss alles geregelt sein. Die Entscheidung in den Gremien muss bereits nach dem Meeting in Assen feststehen. ", erklärt der Belgier. "Rundherum sind Leute, die Ducati irgendwie nahe stehen, das kann man sehen, wie man will. Es beginnt ganz oben: Francsco Zerbi und Ippolito sein Freunde von den Ducati- und MV-Leuten und mit Paolo Ciabatti sitzt ein ehemaliger Ducati-Mann bei FGSport seit ein paar Wochen an den Hebeln. Stefano Domenicali ist zudem Sprecher der Herstellervereinigung MSMA und zugleich Ducati-Entwicklungschef", ortet der Belgier eine massive Einseitigkeit der Kräfte.

Quelle: http://www.suzuki-racing.com

"Flammini hat keine Ahnung"

Batta kann den Kompromissvorschlägen der Ducati-Leute nichts abgewinnen. "Ich denke, dass die Luft-Restriktoren kein Zugeständnis seitens Ducati an uns Vierzylinder-Teams wären, denn es geht weniger um die Höchstgeschwindigkeit, als vielmehr um die Beschleunigung und die Traktion aus den Kurven heraus. Ducati ist bereits in dieser Hinsicht deutlich vor den Vierzylindern. Die Sache mit den Zusatzgewichten ist bei den Motorrädern kaum machbar. Flammini und seine Leute kommen aus der Auto-Szene und haben keine Ahnung, wie sich die Gewichte auf die Fahrbarkeit eines Motorrades auswirken."

Foggy verkauft die Werkstatt

Fogarty wird demnächst seinen Workshop im Norden von Manchester verkaufen, jedoch sämtliche technische Ausrüstung, wie den Prüfstand, behalten. Foggy überlegt zudem eine Neuansiedelung der Werkstatt in Burton in der Nähe von Donington, um dann für alle Beteiligten besser erreichbar zu sein. Klar ist: MV Agusta will nach den Einstieg in den FIM-1000-Cup und in der AMA-Meisterschaft in den Vereinigten Staaten auch in der SBK endlich Nägel mit Köpfen machen. Mit dem österreichischen LBR-Kundenteam und Pilot Christian Zaiser dümpelt man im Moment klar ausserhalb der Punkteränge und die Truppe scheint mit der MV auch technisch überfordert. Mit der Allianz Fogarty-MV Agusta wäre auch ein Herzenswunsch von Promoter Paolo Flammini erfüllt.

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Pilot Chris Zaiser ( Quelle: http://www.lbr-ducati.com/ )


Ein Supergau wie Ende 2002 droht

Wir steuern auf eine Situation zu, wie im Jahr 2002, als sich die Werke zurückgezogen haben", erinnert sich Batta mit schaudern. "Wir wollen in der SBK weiterhin eine Siegchance haben. Die Sponsoren interessiert nicht, was im Regelbuch steht, sondern sie wollen ihre Marken auf dem Podest sehen. Für uns ist klar: Wenn Ducati mit 1200 ccm fahren darf, hören wir auf. Die Superbike-WM ist zwar mein Leben, aber unter solchen Voraussetzungen wäre die Sache für mich gelaufen."

Der vierfache Superbike-Weltmeister Carl Fogarty plante nach der Trennung von Petronas und der Auflösung des Teams Foggy Petronas Ende der vergangenen Saison für 2007 eine Kooperation mit Ducati. Als die Italiener absagten, war kurzzeitig auch Honda im Gespräch, Ergebnisse gab es keine. Zuletzt tauchten Gerüchte über eine mögliche Kooperation von Fogarty dem italienischen Hersteller MV Agusta in Form einer Werksmannschaft auf. Fogarty hat immer noch einige Treue Begleiter um sich geschart, die im Falle einer derartigen Kooperation sofort wieder auf der Matte stehen würden. Die Kooperation mit MV Agusta soll demnächst bekannt gemacht werden. Damit will man den Effekt vermeiden, dass man den Sponsoren in den Verhandlungen kein Paket mit einem Hersteller im Hintergrund anbieten kann. Für einen Werksauftritt einer Marke wie MV Agusta mit Galionsfigur Carl Fogarty sollten sich genügend potente Geldgeber finden.

Text: Orasche Johannes
Autor

Bericht vom 18.04.2007 | 3.969 Aufrufe

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