Bilder: Honda CBR 1000 RR Fireblade 2017 Test
Wie fährt die neue Fireblade? NastyNils fährt die Fireblade und die Fireblade SP 2017 auf der WM Strecke in Portimao. Irres Hightech Gerät. Hier die ersten Infos vom Test.
Die neue Fireblade wird in einem würdigen Umfeld ausprobiert: Portimao! Die Männerstrecke an der Algarve bietet einige knifflige Sektionen.
Honda lässt sich nicht lumpen und hat coole Instruktoren aufgestellt.
Schon nach wenigen Kurven begeisterte die Honda mit ihrem wirklich guten Handling. Aktiv und leicht fühlt sich die neue Blade an.
Klar hat die neue Fireblade mit der Ur-Version nicht mehr allzu viel gemeinsam. Aber der knallharte Fokus auf das Leistungsgewicht ist geblieben. Das Leistungsgewicht ist im Vergleich zur 1992 CBR um 65% gestiegen.
Im Vergleich zum Vorgängermodell wurde es nochmals um 14% besser. Minus 15 Kilo! Plus 8kW! 192 PS.
Im oberen Drehzahlbereich wirkt die Balde deutlich böser als bisher. Anders als Suzuki und BMW setzt Honda aber nicht auf eine Schlepphebelsteuerung im Zylinderkopf. Das könnte für Rennteams ein Hindernis beim Erhöhen der maximalen Drehzal werden.
Leistungsreduktion ist Feinarbeit! Rund 50% der Gewichtsersparnis hat man bei den großen Teilen gemacht. Also am Motor usw. Die restlichen 50% hat man bei Kleinteilen reingeholt. Also Schrauben, Bolzen, Plastikteile.
Der Honda Fireblade 2017 Motor ist das erste Honda Motorrad Aggregat mit Throttle by Wire Steuerung. Nur für Pussys? Freddie Spencer hat es jedenfalls gut gefallen! Er war beim Test mit dabei.
Das Leistungsdiagramm im Vergleich zum Vorgängermodell.
Beim Motor wurde extrem viel neu gemacht. Neue Kolben: Dadurch konnte die Verdichtung auf 13:1 erhöht werden.
Die Ventilsteuerung ist auch neu. Die Ventilhübe sind höher als früher, die maximale Drehzahl stieg auf 13.000 Umin.
Rahmen, Schwinge aber auch Heckrahmen sind eine Augenweide. Diese wesentlichen Elemente wurden leichter. Der Rahmen z.B um 500 Gramm. In die Kombination Schwinge / Rahmen hat Honda sehr viel Zeit investiert und die Teile sehen in Natura richtig großartig aus.
Normalerweise gibt es in Portimao bei Tests im Winter immer Regen. Doch diesmal gab es beim Test auch Sonne.
Der neue Titanauspuff ist 2.8 Kilo leichter als das bisherige Modell. Und die beste Nachricht: Der Sound ist auch mit der legalen Euro 4 Auspuffanlage wirklich leiwand. Eine Soundprobe findet ihr auf unserem YouTube Kanal.
Der Motor selbst wurde nicht nur stärker sondern auch um 2 Kilo leichter. Die Liste der Änderungen ist ewig lang. Hohlgebohrte Wellen, Magnesiumteile, irre viel Feinschliff...
Die neue Fireblade wurde auch schlanker. An der oberen Verkleidung z.B um 24 mm, der Kühler ist um 30 mm schlanker und bei den Knien ist die Blade um 15 mm schmäler.
Der Tank der neuen Fireblade ist übrigens aus Titan. Erstmals kommt ein Titantank bei einem Serienmotorrad zum Einsatz. 1.3 Kilo leichter!
In der SP Version bekommt die Blade eine Li-Ion Batterie. Diese ist um einen Kilo leichter als der Bleiakku.
Die Unterschiede der Fireblade Standard und der Fireblade SP im Detail
Das elektronische Öhlins Fahrwerk der neuesten Generation gibt es in der Fireblade SP.
Den größten Schritt nach vorne machte Honda bei der Elektronik. Wer braucht das schon? Diese Frage muss jeder für sich beantworten. Wo und wie man die Elektronik brauchen kann zeigt diese Übersicht.
Herzstück der Elektronik ist die IMU. Diese misst Beschleunigungen und Bewegungen über alle Achsen. Diese Informationen werden dann allen Systemen zur Verfügung gestellt.
Der Honda Power Selector kennt 5 Modi. Von Modus 5 (mild) bis Modus 1 (heftig). Beim milden Modus ist in den unteren 4 Gängen weniger Spitzenleistung vorhanden, das Ansprechverhalten ist ebenso milder. In Stufe 1 gibt es in jedem Gang das volle Inferno - bei einem knallharten Ansprechverhalten.
Nächstes Helferlein: Selectable Enginge Brake. In Stufe 1 hat man am meisten Motorbremse in Stufe 3 am wenigsten Motorbremse. Freddy Spencer wählt natürlich die Variante mit wenig Motorbremse. Erinnert dann ein wenig an die guten alten 2-Takter.
HSTC: Honda selectable tourque control. Die Trakiontskontrolle ist in 9 Stufen einstellbar. In Stufe 9 gibt es die meiste Sicherheit. Das System basiert auf der RC 213 V-S
Wheely control: Schont die Nerven und die Unterhosen, verleitet aber zu einem schlampigen Fahrstil.
Der neue Quickshifter (Standard in der SP Version, Extra in der Standard Version) ermöglicht rauf- und runterschalten ohne Kupplung. Die Sensibilität vom System kann ebenfalls eingestellt werden.
Das neue Nissin ABS nutzt auch die Daten der IMU und erkennt nun auch ein abhebendes Hinterrad noch präziser.
All diese elektronischen Helfer sind in 5 Riding Modes kombiniert. Das ist dann der Bereich wo man sich als normaler User bewegt. Man wählt zB "Mode 1" = Track und das komplette Setup der Maschine wird für die Rennstrecke angepasst. 3 Modes beinhalten fixe Kombinationen von Power Selector, Engine Brake Control und TC. 2 Modi können frei vorbefüllt werden und rasch aufgerufen werden.
In der SP Version hat man zusätzlich noch das elektronische Fahrwerk von Öhlins im "Riding Mode Selector" hinterlegt. Auch das Öhlins System bietet 3 fix vordefinierte Setups und 3 frei belegbare Setups. Außerdem kann die hochwertige Hardware von Öhlins in einem statischen "manual" Mode verwendet werden. Dann hat man ein Öhlins Fahrwerk welches dem des Vorgängermodells sehr ähnlich ist.
Einfach gesprochen stellt der kleine Öhlins Computer das Fahrwerk passend für die jeweilige Fahrsituation ein. Damit wird Fahrwerksabstimmung weniger eine Suche nach dem besten Kompromiss, sondern eine penible Feinarbeit.
Selbst das Display kann in verschiedenen Modi betrieben werden...
Selbst das Display kann in verschiedenen Modi betrieben werden...
Selbst das Display kann in verschiedenen Modi betrieben werden...
Auf der Strecke lassen Dich die Elektrofeatures jedoch kalt. Sie sind einfach da und die Basics bedient man mit einem Click am Lenkerende. Der Rest funktioniert so, als wäre er schon immer Teil der Blade gewesen.
Bei Kuppen am Kurvenausgang wirkt die neue Fireblade nicht mehr ganz so stabil wie die Vorgängerin. Man fühlt, dass sie etwas radikaler wurde.
Am zweiten Testtag hatten wir leider Regen.
Doch wir nutzten die Zeit um mit Freddie Spencer und Nicky Hayden zu plaudern. Selbst Freddie war von der Elektronik der Fireblade begeistert. "Ein wenig zusätzliche Sicherheit beim Spaßhaben kann nicht schaden", scherzte er und grinste Nicky an.
Um im Regen das Knie am Boden zu kriegen brauchst Du entweder lange Beine oder Regenreifen. Oder beides....
Galerie von: 1000PS Internet GmbH
hochgeladen am 25.01.2017