Bilder: BMW S 1000 R Test | Stunts, Action, Fahraufnahmen
Nach dem grossen Erfolg und der Dominanz des Supersportlers S 1000 RR war vom Ableger eigentlich auch einiges zu erwarten. Dass es so viel sein würde, konnten wir allerdings nicht ahnen.
Kot: Als würde die Sonne explodieren...oder zumindest ein Löwenzahn. BMW schlägt ein paar Kerben in die Verkleidung seines Superbikes, optimiert Motor- und Fahrwerks-Abstimmung für den täglichen Ge- und Missbrauch und knallt uns das wahrscheinlich beste Nakedbike der Saison 2014 vor den Latz.
Vauli: Das Design lehnt sich an die S 1000 RR an, das asymmetrische Gesicht ist aber beim Superbike stimmiger gelungen.
Kot: Mit gefällt sie insgesamt sehr gut, weil sie so etwas Unfertiges, Abgeräumtes hat. Leider finde auch ich die Maske unschön, so wirkt das Bike leicht belämmert. Auch das Sammler-Auspuffstummel-Malheur hätte man eleganter lösen können.
Vauli: Das Triebwerk hat "nur" noch 160 PS statt der 193 des Superbikes, dafür mehr Drehmoment im mittleren Bereich. Man merkt aber kaum einen Unterschied, die S 1000 R geht ab wie vom Dampfkatapult beschleunigt.
Kot: Wie unsere Kollegen bei Prüfstandsläufen der S 1000 R festgestellt haben, hat sie tatsächlich mehr als die 160 PS am Papier, nämlich gut 170 und ist damit gleich auf mit der 1290 Super Duke R. Der mächtige Bumms ist also kein Wunder.
Nils: Dass der Motor in der Praxis eher mehr Leistung als die 160 Prospekt PS abdrückt, dürfte die Besitzer nicht stören. BMW stapelt tief - die S 1000 R ist stark, schnell und trotzdem ein universell einsetzbares Motorrad.
Vauli: Die S 1000 R funktioniert fast schon zu gut - man gewöhnt sich schnell an die enorme Performance, die unaufgeregt geboten wird. Erst im Vergleich mit anderen Bikes merkt man, wie schnell sie eigentlich ist.
Kot: Die elektronischen Assistenzsysteme unterstützen den Fahrer im absolut positiven Sinn, was ich besonders auf der Rennstrecke gemerkt habe. Traktionskontrolle und elektronisches Fahrwerk bringen Hobbyfahrern mehrere Sekunden. Auf der Straße dienen Sie als stille Sicherheitsfeatures, die blitzschnell und fein regelnd eingreifen.
Kot: Das Handling ist agil und harmonisch, aber nicht so extrem wie das der Super Duke. Dafür setzt die Stabilität in schnellen Kurven neue Maßstäbe.
Der 999 Kubik große 4-Zylinder-Viertakt-Reihenmotor mit zwei obenliegenden Nockenwellen leistet laut Prospekt 160 PS und erzeugt ein Drehmoment von 112 Nm. In der "Praxis" werden rund 10 PS mehr gemessen. BMW geht bei der Leistung eben keine Kompromisse ein.
Keine Kompromisse ging man auch beim Sound ein. Die S 1000 R klingt fast schon erschreckend räudig und wird die innere DB-Duldungsskala tausender Kleingartenbesitzer sprengen. Hier einen anderen Auspuff zu montieren kann ausschließlich kosmetische Gründe haben.
Nils: Erstaunlich, dass mit relativ wenig Änderungen ein komplett anderes Motorrad gebaut wurde. Die Fahrwerksabstimmung und das Chassis wurden präzise und perfekt umgesetzt.
Drehzahlmesser analog, Geschwindigkeitsanzeige und weitere Infos digital. Wieso kann das nicht jeder so machen? Das Navigieren durch die Funktionen und Einstellungen ist intuitiv und sofort zu kapieren.
Vauli: Die extrem nahe Verwandtschaft zum Superbike S 1000 RR merkt man vor allem am harten Fahrwerk - Sportler werden sich freuen, Tourenfans müssen leiden. Kot: Die Sitzposition der S 1000 R ist mit 845 mm relativ hoch. Da man das elektronische Fahrwerk einfach und schnell anpassen kann, sind auch längere Touren kein Problem.
Kot: Natürlich ist BMW auch beim Thema Bremsen eine Macht. Das Sport-ABS regelt zudem so fein, dass es mich kaum noch stört.
Nils: Die Sitzposition kommt Piloten entgegen welche früher mal Superbikes fuhren. Reiseenduristen oder Supermotofahrer fühlen sich auf dem sehr sportlichen Nakedbike am Ende des Tages doch wie auf einem unkomfortablen Superbike.
Nils: Nach zahlreichen Tests ist für mich klar: Die S 1000 R ist DIE Kaufempfehlung im Jahr 2014. Ein extrem gelungener Ableger eines Superbikes.
Galerie von: 1000PS Internet GmbH
hochgeladen am 23.06.2014