ZOOM Rih
Zoom Rih |
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Endlich eine wertvolle Diplomarbeit |
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Billig wirkt nur eins: alles andere. |
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Das Produktdesignbüro ZOOM designagency veröffentlicht den
Entwurf des Rennsportmotorrads Rih der im Rahmen des Diploms von
Designer Maximilian Näther entstanden ist. Rih ist ein 1000ccm Motorrad, das speziell auf die Bedürfnisse von Freizeit-Rennstreckenbenutzern zugeschnitten ist und in Kleinserie umgesetzt werden soll. Rennstreckenmotorräder im Hobbybereich sind bisher so gut wie ausnahmslos Grossserienstrassenmotorräder, die sehr zeitaufwändig und mit teilweise hohem finanziellem Aufwand umgebaut werden um ambitioniertes Rennstreckenfahren möglich zu machen. Das Konzept trifft hier die Lücke mit einem schon in Serie vollständig auf Racing geeichtem Motorrad. Trotz absolut kompromissloser Ansprüche an Leistung, Gewicht, Aerodynamik und Fahrwerk kann Rih mit neuen Ideen und Konzepten begeistern. Der Gestaltungsansatz baut unter
anderem auf dem Gedanken auf, dass das Motorrad Ähnlichkeiten
mit einem lebenden Organismus hat. Beispiele dafür sind das
"Atmen" von Luft, das Aufnehmen von Energie (Benzin) und die
Umsetzung in Kraft (Leistung), die dem Knochenbau ähnliche
Konstruktion des Rahmens oder die hautartige Verkleidung. Aber
auch der Bezug der Halter zu ihren Maschinen ist oft ähnlich
emotional wie zu seinem Tier. Der Begriff "rider" (wörtlich
übersetzt: Reiter), der im Englischen treffenderweise für den
Zweiradfahrer benutzt wird, schliesst die Brücke zum Reittier.
Eine sehr philosophischer Zugang zum Thema Motorradfahren auf
der Rennstrecke. |
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Völlig neu ist das Airsystem mit seinen lungenförmigen Membranen auf der Tankhaube. Diese bilden das Oberteil der Airbox aus und machen den Ansaugvorgang transparent. Wenn man beispielsweise im Leerlauf Gas gibt, saugt der Motor plötzlich viel Luft an und es entsteht ein Unterdruck in der Airbox, den die flexiblen Membranen sichtbar machen, indem sie ihm nach innen nachgeben. Wie zweckmässig dieser optisch sicher eindrucksvolle Effekt im tatsächlichen Gebrauch ist, werden wir vielleicht nie erfahren. |
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In den Reifen ist ein Logo eingebacken, dass seine Farbe temperaturabhängig durch thermochrome Pigmente ändert. Würde nicht nur Eindruck, sondern auch Sinn machen. | Die Fussrastenanlage ist um die Schwingenachse gelagert und um diese drehbar, was dem Fahrer die ergonomische Anpassung ermöglicht. Der Rastenkörper ist über drei Auskerbungen in der Länge versetzbar. |
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Mit der Verkleidungsscheibe direkt verschraubt ist das Anzeigeninstrument - ein volldigitales Dashboard, dass während der Fahrt ein sehr simples und aufgeräumtes Cockpit bietet und es dem Fahrer ausserdem ermöglicht verschiedenste Daten aufzuzeichnen und zu analysieren. |
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Neben der aus Carbonfaser gefertigten Verkleidung und dem
organisch fliessenden Heck fällt vor allem die
dreidimensional geschwungene Rahmen- und Schwingenkonstruktion
auf. Neben der höheren Steifigkeit soll die Gitterstruktur auch
den Eindruck von Knochen und Sehnen vermitteln.
Schön anzusehen sind die Träume von kreativen Menschen mit technischem Verständnis immer, ob sie real um- und einsetzbar sowie funktions- und konkurrenzfähig sind, ist eine andere Geschichte. |
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Text: zoom, kot |
Bericht vom 17.07.2009 | 5.705 Aufrufe